Casa della Luce, Italien
Enzo Catellani
photo by Nava-Rapacchietta
Wie Philippe Daverio geschrieben hat «ist das Geheimnis des kreativen Schaffens Catellanis, dass es ohne spielerischen Hang keine Kreativität geben kann».
Dieser spielerische Hang hat Catellani dazu gebracht, das Papier zu beleuchten, durch ein dünnes Blatt Reispapier die Wirkung eines kleinen LED-Lämpchens zu experimentieren.
Die Japaner sind ein Volk großer Entschlossenheit, mit hohem ethischem Wert und extremem Respekt; obwohl sie die fortschrittlichste Technologie besitzen, beteuern sie, die Zukunft zu schaffen, indem sie auf die Vergangenheit zurückblicken. Es scheint fast, als habe Enzo Catellani an sie gedacht, als er mit einer einfachen Geste die Kerze hinter einem Reispapier wieder angezündet hat. Das Jahr 2015 war Internationales Jahr des Lichts und M. Inguscio, Präsident des Nationalen Instituts für Meteorologische Forschung erklärte bei dieser Gelegenheit: «Zu verstehen, was das Licht ist, hat es uns erlaubt, die Gesetze der Natur zu entdecken». Vielleicht war dies auch der Sinn hinter der Entscheidung, einige ganz “spezielle Stücke” nochmals zu präsentieren, denn sie konnten auf die Natur zurückgeführt werden. Moon River, das Bett eines Flusses, verwirklicht aus einem aufgeschlitzten, von Hand modellierten Stahlrohr, in dem das Wasser mit dem Geräusch eines technologischen Baches dahinfließt.
Luna nel Pozzo ist keine Leuchte sondern repräsentiert ein Konzept. Hier wird das Licht zur Materie. Eine unglaubliche Aufeinanderfolge schwebender Scheiben aus Gold, jede von einer kleinen LED-Lampe beleuchtet, erinnert an einen Himmel voller Sternschnuppen. Daneben ein goldener Kreis, beleuchtet von drei dünnen Stangen, in die ebenfalls eine kleine LED-Lampe eingefügt wurde. Auch eine Kreation aus dem Jahre 1999 wird dem Publikum nochmals vorgestellt: La macchina che fabbrica le lampadine piccole (Die Maschine, die kleine Lampen produziert). Dieses Objekt enthüllt das Geheimnis, wie Lampen hergestellt werden. Sodann eine Geste: eine Hommage auf Isamu Noguchi, den herausragenden japanischen Künstler und auf seine Fähigkeit, mit einfachem Reispapier große Wirkungen zu erzielen. Vor einer Spiegelwand vermitteln unzählige dünne, mit einer LED-Lampe versehene Stangen, über die Reispapier drapiert wurde, Unbeschwertheit und den Sinn für den Wert der Vergangenheit. Eine nummerierte und limitierte Serie von Lichtskulpturen wirft auf die weiße Wand eine Art chinesische Schatten mittels einer LED-Lampe: technologisches Ziel des dritten Jahrtausends. Daneben wurde eine Reihe von Kerzenhaltern aufgestellt, die von einem goldfarbenen Papier fast umhüllt sind und auf denen sich – so scheint es – die Flamme widerspiegelt. Die Ausstellung repräsentierte einePerfektionierung und Vervollkommnung der letzten Lederam-Kollektion von 2013, die auf dem Event Light+Building in Frankfurt vorgestellt wurde.
Press Office Cavalleri Comunicazione – info@cavalleri.com